Hast du d­en Film »Der mit dem Wolf tanzt« gesehen? Da war eine Szene, die dauerte vielleicht nur 3 Sekunden, doch genau diese Szene symbolisierte für mich die Essenz des Films. Kevin Costner tanzte mitten in der Nacht alleine um ein riesiges Feuer.

Aus der Sicht der Cowboys wäre das der Beweis gewesen, dass er ein »Wilder« geworden ist. Was hat man davon, wenn man nachts um das Feuer herum tanzt? Ist das nicht irgendwie primitiv? Das kann eine Sichtweise sein. Doch ich denke mir, dass genau dieses »Verwildern« in der heutigen Zeit fehlt!

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Wer ­nimmt sich schon die Zeit, abends ein Lagerfeuer zu machen? Am Lagerfeuer findet das Leben statt, denn hier geschehen die Dinge im Kreis. Der Kreis war den Indianern heilig, denn er symbolisierte verschiedene Zyklen der Natur. Kein Wunder also, dass auch das Medizinrad rund war und dass die Tipis im Kreis aufgestellt wurden.

Das Wissen, wie man in einem solchen Kreis, in einer solchen Gesellschaft friedlich miteinander lebt, wie man gerecht teilt und wie wichtig es ist, den Menschen in seinem Familienkreis, Freundeskreis und auch in anderen Kreisen zu helfen und zu unterstützen, ist fast verloren gegangen. Versammlungen aller Art wurden bei den Naturvölkern immer im Kreis abgehalten. Wichtige Entscheidungen wurden im Kreis gemacht, weil diese wichtig für alle Anwesenden im Kreis war, nicht nur für eine einzige Person.

Hast du schon Soldaten im Kreis stehen sehen? Hast du schon Politiker im Kreis sitzen sehen? Richtige und aufrichtige Gemeinschaften werden in Kreisen geboren und gebildet, nicht in Kolonnen, Reihen und Halbkreisen.

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Das TV – Gerät, der PC, ­alles technische Errungenschaften, die mit der Kreisphilosophie wenig am Hut haben. Die Aufmerksamkeit wird in eine Richtung geleitet und kreist gar nicht, sondern wird vom Gerät »verschlungen«. Ist der Kevin in dieser Hinsicht nicht viel schlauer, wenn er lieber um das Feuer herum tanzt und nicht gerade sein Facebook Account inspiziert? Wer ist nun der Wilde?Aus all diesen Überlegungen heraus kam die Inspiration für das Mosaik auf den Fotos, das gerade in der Entstehungsphase ist. Ich wollte alle diese Gedanken irgendwie symbolisch in einem Mosaik verewigen und gleichzeitig ein Werk erschaffen, dass die Menschen immer daran erinnert immer wieder etwas »Wildes« zu tun, zum Beispiel um ein Feuer zu tanzen, das wäre schon ein guter Anfang.

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Ist nicht auch die Essenz des Minimalismus alles Unnötige aus dem eigenen Kreis zu entfernen, um mehr Platz zum Tanzen und zum Leben zu haben?

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PS: Das Mosaik (The fire ceremony), das oben abgebildet ist noch zu haben. Bei Interesse kannst du mir eine Mail schreiben: roartdoo@gmail.com